Samstag, 16. Februar 2008

Reiseblues

Nicht immer ist es schön und aufregend, als Traveller in der Welt herumzugondeln. Klar, jeder hat schon einmal Geschichten von geklautem Gepäck oder ekeligen Tropenkrankheiten gehört. Aber das meine ich nicht. Ich meine die ganz normalen Tiefs, die wohl jeder erlebt, der länger unterwegs ist.
Es gibt Zeiten, da ist man so satt, so voll mit Eindrücken, dass man sich leer fühlt. Kopf und Seele kommen nicht mehr nach mit der Anzahl der Kilometer oder der Denkmäler oder der Tempel, die man besucht hat. Bilder blenden ineinander, Namen entschwinden, man bringt Reiserouten und -daten durcheinander. Spätestens dann ist es Zeit, das Reisetempo zu drosseln und sich neu zu sortieren. Das Reisen macht wenig Sinn, wenn am Ende der Reise lediglich Fotos bleiben und man sich an die Orte, an denen sie entstanden, kaum noch erinnert.

Ein anderes Problem, genau so schwer zu ertragen: Das ewige Abschiednehmen. Das Abschiednehmen von Menschen, die man während der Reise lieb gewonnen hat, ist die Kehrseite einer eigentlich guten Sache: Dass man überall auf der Welt Leute trifft, die man mag, die sich für einen interessieren, die einem etwas geben, oft, ohne es zu wissen. Andere Traveller oder Einheimische, man verbringt Zeit mit ihnen und irgend etwas Zwischenmenschliches entsteht. Und dann reisen sie ab oder man selbst geht weg und man muss Abschied nehmen. Immer wieder. Gut, in den Zeiten von Billigfliegern und Internet ist die Welt klein geworden. Aber das ist nur ein Trost, mehr nicht. Reisebekanntschaften sind flüchtig. Die wenigsten überleben den Urlaub, in dem sie entstanden sind.

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